NeSpoon

[PL]

- DIE WERKE -

MAUERN AUS SPITZE

TITEL: Locle Lace #1 [LE LOCLE IN SPITZE #1]

TECHNIK: SCHABLONENTECHNIK UND SPRAY

ENTSTEHUNGSJAHR: 2019

STANDORT: Joux-Pélichet 5

FLÄCHE: 60 m2

Die Geschichte von Le Locle ist eng mit der Spitzenmacherei verbunden. Im 18. und 19. Jahrhundert wurde die Spitze aus Le Locle auf den grössten Messen in Frankreich und Deutschland verkauft, wodurch Le Locle – noch lange bevor die Uhrmacherei Einzug hielt – zur bedeutendsten Ortschaft der «Montagnes», also der Neuenburger Berge, wurde. Daher auch der lokale Ausdruck: «Die Uhrmacherei ist aus der Spitze geboren». Als Hommage an diese lokale Handwerkskunst, die die Region bekannt gemacht hat und die heute noch von etwa vierzig passionierten Frauen (Mitglieder der «Amicale des Dentellières du Locle») betrieben wird, hat NeSpoon Schablonen und Pinsel hervorgeholt, um auf der Ostfassade des im Besitz der Schneiderin und Kostümbildnerin Janick Nardin befindlichen Hauses im Chemin de la Joux-Pélichet Nr. 5 ein Fresko zu schaffen.
© exomusée – Januar 2022 – Redaktion: François Balmer – Übersetzung: Proverb, Heiler & Co

Joux-Pélichet 5

TITEL: Locle Lace #2 / Locle Lace #3 [LE LOCLE LACE IN SPITZE #2/ LE LOCLE IN SPITZE #3]

TECHNIK: SCHABLONENTECHNIK UND SPRAY

ENTSTEHUNGSJAHR: 2019

STANDORT: Alexis-marie-Piaget 24 et 7

FLÄCHE: 2 x 1,5 m2

Das Spitzen-Motiv, das NeSpoon an die Nummern 24 und 28 der Rue Alexis-Marie-Piaget gemalt hat, entstammt einem Stück aus der Sammlung der Amicale de Dentellières du Locle, die im Uhrenmuseum von Le Locle ausgestellt ist (ein besonderes Dankeschön geht an Frau Evelyne Progin für ihre Hilfsbereitschaft und Unterstützung).
© exomusée – Januar 2022 – Redaktion: François Balmer – Übersetzung: Proverb, Heiler & Co

Alexis-marie-Piaget 24 et 7

- DIE KÜNSTLERIN -

NeSpoon

NeSpoon ist eine der wenigen Frauen, die in der bisweilen recht «testosteronlastigen» polnischen Street-Art-Szene internationales Ansehen erlangt haben. Die Arbeiten der Warschauer Künstlerin sind auf der ganzen Welt zu finden. Die Entscheidung der Künstlerin, Motive traditioneller Spitze als Inspirationsquelle zu verwenden, hat zum einen ästhetische Gründe, ist aber auch ein politischer und feministischer Akt, vor allem, wenn diese Motive auf der Strasse gemalt werden. NeSpoon sieht in der Spitze ein universelles Symbol für die weibliche Sensibilität, die allzu oft vom Patriarchat untergraben wird. Mit ihren komplexen Bildern von Spitzenstickereien und Spitzendeckchen, die sie im öffentlichen Raum entstehen lässt, schafft NeSpoon in verlassenen und tristen Stadtgebieten eine freundliche Atmosphäre: Ihre Kunst wirkt dabei wie ein Katalysator für positive Emotionen. Überall, wo sie arbeitet, setzt sich NeSpoon für politische und soziale Belange ein. Der geografische Ort ihrer Kunst hat für sie und die Gesellschaft eine wichtige Bedeutung. Ob es nun darum geht, die Menschen für den zunehmenden Wassermangel und die Privatisierung natürlicher Ressourcen in Neuseeland zu sensibilisieren oder die Schönheit und die Harmonie zwischen den Kulturen in den Vereinigten Arabischen Emiraten hervorzuheben –NeSpoon bezieht in ihren künstlerischen Ansatz stets soziale und politische Aspekte der Kunst mit ein.

Seit 2009 umfassen die künstlerischen Ausdrucksformen von NeSpoon auch Töpferei, Malerei, Skulpturen und Schmuck.

Der Name, den sich die Künstlerin gegeben hat, stammt aus einer Szene des Science-Fiction-Films Matrix von Lana Wachowski und Lilly Wachowski aus dem Jahr 1999, in der ein Kind, ein Medium, den «Auserwählten» (Keanu Reeves) davon überzeugt, dass Stofflichkeit blosse Einbildung ist. Der «Auserwählte» hält einen Löffel in der Hand und das Kind sagt zu ihm: «There is no spoon» («Es gibt keinen Löffel»). «NeSpoon» ist eine Verkürzung dieser Antwort.
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